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Erste Bilanz des Deutschen Wetterdienstes zum Jahr 2018 in Deutschland
2018 ist das wärmste Jahr in Deutschland seit Messbeginn 1881
Offenbach, 20. Dezember 2018 - „Hinter uns liegt ein außergewöhnliches Wetterjahr. Obwohl noch ein paar Tage fehlen, können wir jetzt schon sagen: 2018 ist mit 10,4 Grad Celsius das wärmste Jahr seit dem Beginn deutschlandweiter Wetterbeobachtungen im Jahr 1881. Das ist ein trauriger Rekord“, erklärt Prof. Dr. Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in einer ersten Bilanz des nationalen Wetterdienstes. Die Berechnungen des DWD beruhen auf Messungen bis zum 19.12 2018 und einer Abschätzung des Witterungsverlaufs der noch fehlenden Tage des Jahres durch die mittelfristige Wettervorhersage des Europäischen Zentrums für Mittelfristige Wettervorhersage. Die Mitteltemperatur lag 2,2 Grad über dem vieljährigen Deutschlandmittel 1961-1990 und knapp vor dem bisher wärmsten Jahr 2014 mit 10,3 Grad Celsius. Damit fallen acht der neun wärmsten Jahre seit 1881 in das 21. Jahrhundert. Becker: „Diese auffällige Ballung warmer Jahre zeigt ganz klar: Die Erwärmung ist ungebremst, der Klimawandel hat Deutschland im Griff.“ Sonnigstes Jahr seit Beginn einheitlicher flächendeckender Messungen 2018 wird mit weit über 2 000 Sonnenstunden zugleich das sonnenscheinreichste Jahr in Deutschland seit Messbeginn im Jahr 1951 – vor dem Jahr 2003 mit 2014 Sonnenstunden. Beim Niederschlag dürfte, so Becker, 2018 eines der drei trockensten Jahre seit 1881 sein. Niederschlagärmstes Jahr ist bisher 1959 mit im Mittel 551 Liter pro Quadratmeter. Abbildung 1: 2018 ist das wärmste Jahr in Deutschland seit 1881
Abbildung 2: Die Kombination von einem wärmsten und zugleich extrem trockenen Jahr macht 2018 aus klimatologischer Sicht einzigartig
Wie außergewöhnlich war 2018?
Mai 2018: Zweiter monatlicher Temperaturrekord in Folge, regional mit Dürren und Starkniederschlägen
Mai 2018 mit neuem Temperaturrekord
2018 war der wärmste Mai in Deutschland seit 1881 und nach April 2018 der zweite Monat in Folge mit einem neuen Monatsrekord. Mit einem Gebietsmittel von 16,0 °C war der Mai 2018 3,9 K wärmer als das vieljährige Mittel der Monatswerte 1961-1990 und platziert sich nun vor den Jahren 1889 und 1931. Mit seinem deutlichen Wärmeüberschuss übertraf der diesjährige Mai sogar die vieljährigen Junimittel um 0,6 °K. Während des gesamten Mais stand Mittel- und Nordeuropa unter kontinuierlichem Hochdruckeinfluss; der Kern dieses sich ständig regenerierendem Hochdruckgebiets verlagerte sich ab der zweiten Monatshälfte über Skandinavien. Ein schwaches Höhentief über Westeuropa führte kontinuierlich feuchtwarme Luft in den Westen und Süden Deutschlands heran, aufgrund der geringen Druckgradienten blieb diese oft über längere Zeiträume ortsfest und bedingte Gewitter und Starkniederschläge.
Ende Mai hatte Hawkinsauf seinem Blog "Climate Lab Book"solche "Wärmestreifen" unter anderem für die weltweiten Durchschnittstemperaturen seit 1850 und eine Datenreihe aus Zentral-England seit 1772 veröffentlicht.

Die Grafik visualisiert die Durchschnittstemperatur für Deutschland zwischen 1881 und 2017; jeder Streifen steht für ein Jahr,
Basis ist der Datensatz des DWD; Grafik: Ed Hawkins/klimafakten.de
2017, Juli: Einordnung der Stark- und Dauerregen in Deutschland zum Ende eines sehr nassen Juli 2017
Bis zum 27. Juli sind in Teilen Deutschlands ergiebige Stark- und Dauerregen gefallen - wieder bei der Großwetterlage Tief Mitteleuropa. Sie waren ähnlich extrem wie beim Elbehochwasser 2002. Der DWD hat eine erste Einordnung dieser Niederschläge vorgenommen. In ihrem Bericht kommen die Wissenschaftler zu dem Fazit, dass von einem Einfluss des Klimawandels auszugehen ist, aber der messtechnische Nachweis ist noch nicht vollständig erbracht worden ist.
Bis Ende Mai diesen Jahres waren Dürre, Trockenheit und Waldbrandgefahr die für Deutschland bestimmenden Themen, wenn es um Extremwetter im Jahre 2017 geht. Im Juli 2017 sind dagegen extreme Niederschläge gefallen, sowohl eher kleinräumige und intensive Starkregen, als auch die gerade zu Ende gegangenen extremen unwetterartigen Dauerregen. Sie führten zu Überschwemmungen und Hochwassern in Teilen Deutschlands. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat diese jetzt in einem Bericht unter dem Titel "Ersten hydro-klimatologischen Einordnung der Starkregen und Dauerregen in Deutschland zum Ende eines sehr nassen Juli 2017" beschrieben und eingeordnet.
Die Schwerpunkte lagen im Umfeld des Harzes, Südniedersachsen, Nordhessen, Nordthüringen, Sachsen-Anhalt und zum Ende auch am Nordrand des Schwarzwaldes und am Alpenrand in Bayern. Erneut betroffen waren auch Vorpommern, Berlin und Brandenburg.
Die höchsten 24 und 48h-Summen verzeichnete die Station Eckertalsperre (Niedersachsen) mit 153,0 mm am 25.07. und 253,7 mm inklusive dem Vortrag, relativ dicht gefolgt von der Station Brocken (Sachsen-Anhalt) mit 121,2 mm am 24.07. und 238,2 mm inklusive dem Folgetag. Tagessummen von mehr als 100 mm sind im Sommer durchaus möglich und der deutschlandweite Rekord von 312 mm in Zinnwald vom 12.08.2002 im Kontext des ersten Elbejahrhunderthochwassers wurde bei weitem verfehlt.
Die höchsten 24 und 48h-Summen verzeichnete die Station Eckertalsperre (Niedersachsen) mit 153,0 mm am 25.07. und 253,7 mm inklusive dem Vortrag, relativ dicht gefolgt von der Station Brocken (Sachsen-Anhalt) mit 121,2 mm am 24.07. und 238,2 mm inklusive dem Folgetag. Tagessummen von mehr als 100 mm sind im Sommer durchaus möglich und der deutschlandweite Rekord von 312 mm in Zinnwald vom 12.08.2002 im Kontext des ersten Elbejahrhunderthochwassers wurde bei weitem verfehlt.
Erneut ist in der Zeit der intensivsten Niederschläge (24.-26. Juli) über Deutschland die Wetterlage Tief Mitteleuropa aufgetreten. Diese Großwetterlage war sowohl für die Sturzfluten in Braunsbach und Simbach im Spätfrühjahr 2016 als auch für die Jahrhunderthochwasser 2002 und 2013 verantwortlich. Klimamodelle projizieren bis zum Jahr 2100 ein deutlich vermehrtes Auftreten dieser Wetterlage von aktuell 9 auf bis zu 17 Tage im Jahr.
Um einen Einfluss des Klimawandels, und hier insbesondere der globalen Erwärmung zu überprüfen, gilt es die Hypothese, dass durch den Klimawandel die Intensität und Häufigkeit von Starkniederschlägen zunehmen wird, zu überprüfen. Während der Zusammenhang zwischen Temperatur und Wasserdampfgehalt tatsächlich auch klar durch Satellitenmessungen nachgewiesen wird, ist der Zusammenhang Wasserdampfgehalt versus Niederschlag deutlich komplexer. Der DWD wirbt daher bei dieser Fragestellung für eine differenzierte Betrachtung.
2017, Juni: Stuttgart - im Kessel: künftig mehr Tage mit starker Wärmebelastung
Es wird immer wärmer - 2016 war das weltweit wärmste Jahr. Experten rechnen mit weiteren außergewöhnlichen Wetterlagen. Auch der Stuttgarter Kessel wird sich in den Sommermonaten in Zukunft noch stärker aufheizen. Das zeigen Ergebnisse eines neuen Stadtklimaprojektes, das der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Kooperation mit der Stadt Stuttgart durchgeführt hat.
Ergebnisse der Klimamodellierung
- Im ungünstigen Fall ist bis zur Mitte des Jahrhunderts eine Verdoppelung der Tage mit starker Wärmebelastung möglich.
- Neben dem Stadtkessel sind insbesondere die Industrie- und Gewerbegebiete im Neckartal von einer starken Wärmebelastung betroffen.
- Den bewaldeten Höhenlagen kommt eine besondere Bedeutung als kühles Refugium zu.
Datengrundlage durch Messfahrzeuge
Auswertung der Messungen und Modellrechnungen
Städtisches Grünprogramm "Mehr Grün in der Stadt"

Klimafakten als Grundlage für politische Entscheidungen
Der Meeresspiegelanstieg wird Folgen für Küstenmetropolen in G20-Staaten haben. Er bringt erhebliche Risiken für Wohn- und Lebensraum von hunderten Millionen von Menschen. Bauten und Infrastrukturen im Wert von Billionen US-Dollar sind unmittelbar durch den Anstieg des Meeresspiegels bedroht. Die heutigen Emissionen lassen langfristig weite Küstenstreifen unter dem Meeresspiegel liegen. Die Dringlichkeit erfordert ernsthaften Umgang mit Fakten. Schon jetzt sind irreversible Änderungen von Klimaprozessen in allen Regionen der Welt sichtbar. Es sind gemeinsame Maßnahmen aller Staaten auf globaler Ebene zum Schutz des Klimas unumgänglich. Hierzu zählen auch die Städte. Sie tragen eine große Verantwortung. Bereits bestehende Risse im gemeinsamen Haus Erde müssen jetzt gekittet werden. Um die Entscheidungsgrundlage stetig zu verbessern und den Erkenntnisprozess nicht abreißen zu lassen, brauchen wir eine unabhängige Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund stellen wir die wesentlichen Fakten zum Klimawandel zur Verfügung:
1. Die Luft an der Erdoberfläche hat sich bereits deutlich erwärmt: Drei Rekordjahre in Folge wurden noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung registriert.
2. Seit mehreren Jahrzehnten zeigt sich ein klarer Aufwärtstrend: Seit den 1960er Jahren war jede Dekade wärmer als die vorherige.
3. Die Häufung von Temperaturrekorden in den vergangenen Jahren ist höchst ungewöhnlich.
4. Die Ozeane haben sich deutlich erwärmt: Die Ozeane sind in 35 Jahren um 0,5°C wärmer geworden.
5. Der größte Teil der globalen Erwärmung (93 Prozent) wird in den Meeren gespeichert.
6. Der Meeresspiegel steigt: Die Anstiegsrate beträgt aktuell 3,4 mm pro Jahr (± 0,4mm).
7. Der Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre nimmt stetig zu: Höchste CO2-Konzentration seit mindestens 800.000 Jahren.
8. Die Ozeane versauern: Säuregehalt der Meeresoberfläche in 150 Jahren um rund 30 Prozent gestiegen.
9. Grönland verliert massiv Eis: Verlust beträgt 250 bis 300 Milliarden Tonnen pro Jahr.
10. Gletscher und Schnee schwinden: 80 Prozent der beobachteten Gebirgsgletscher verlieren Eismasse.
11. Das Meereis rund um den Nordpol wird stetig weniger: Rekordminus im Winter 2016/17.
12. Auch in Deutschland ist der Klimawandel unübersehbar: Erwärmung seit 1881 beträgt 1,4 °C
13. Markante Zunahme von Hitzeereignissen (DE): Häufigere und intensivere Hitzewellen.
14. Das Risiko von Hochwassern nimmt zu. (DE): Kritischen Wetterlage tritt deutlich häufiger auf.
15. Schwere Gewitter richten größere Schäden an: Anzahl von schadenrelevanten Natur- ereignissen hat sich global verdreifacht, gewitterbedingte Schäden sind bereits gestiegen.
16. Der Meeresspiegel an den deutschen Küsten steigt. Nord- und Ostsee in 100 Jahren um 10 bis 20 Zentimeter gestiegen.
17. Pflanzen und Tiere reagieren auf die allgemeine Erwärmung (DE)
18. Land- und Forstwirtschaft spüren bereits deutlich Folgen des Klimawandels (DE)
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Deutschlandwetter im Jahr 2013/14/15/16
Weltzentrum für Niederschlagsklimatologie im DWD: Monatliche homogenisierte Niederschlagsanalyse HOMPRA online
26.04.2017- Änderungen der Messbedingungen können zur Inhomogenität der Messreihe führen. Die Gründe dafür sind zahlreich (Stationsverlegung, Instrumentenaustausch, Änderung der Exposition, …). Gerade in den Niederschlagszeitreihen sind systematische Änderungen häufig windbedingt. Um verlässliche Aussagen über den Trend der Zeitreihen zu machen ist es daher unerlässlich vorab die Daten auf Homogenität zu prüfen und sofern nötig den systematischen Fehler vor und nach dem Bruchpunkt anzupassen.

Homogenisierter saisonaler Niederschlagstrend (mm pro Jahr) für den Zeitraum 1951-2005. Signifikante Trends (p < 0.025) werden durch einen Punkt (∙) gekennzeichnet.
Durch den Klimaverschiebung rücken Trendanalysen immer mehr in den Fokus. Doch gerade Niederschlagstrends sind regional ausgeprägt und durch die hohe Variabilität schwerer signifikant zu bestimmen. Der Niederschlag und dessen Änderung haben große Auswirkungen auf unser tägliches Leben, ob im Bereich der Landwirtschaft, Trinkwasserversorgung oder der Flusspegel und somit Gütertransport und sind daher von großem wirtschaftlichen Interesse.
Um eine robuste Analyse zum Niederschlag, insbesondere der Trendanalyse, durchführen zu können, ist also eine verlässliche, bereinigte Datengrundlage unerlässlich. Diese wird für Europa nun durch das „Weltzentrum für Niederschlagsklimatologie“ (WZN) mit der „HOMogenized PRecipitation Analysis for Europe“ (HOMPRA Europe) für die Jahre 1951-2005 bereitgestellt. Das WZN, betrieben durch den DWD unter der Schirmherrschaft der „Weltorganisation für Meteorologie“ (WMO), hat die Aufgabe globale Niederschlagsanalysen für die Niederschlagsüberwachung und Klimaforschung bereitzustellen.
Der neue Gitterdatensatz mit 0,5°, 1,0° und 2,5° Auflösung basiert auf 5536 sorgfältig ausgewählten monatlichen Zeitreihen aus dem Datenkollektiv des WZN. Diese zeichnen sich durch eine hohe Datenqualität mit wenig Fehlwerten aus, sind qualitätskontrolliert und homogenisiert.
Zur Erkennung [1] und Korrektur [2] von künstlichen Brüchen in der Zeitreihe wird ein sogenanntes relatives Homogenisierungverfahren verwendet. Die Zeitreihen werden statistisch mit hoch korrelierten Zeitreihen der Umgebung verglichen und auf Veränderungen untersucht, welche in den Referenzzeitreihen nicht auftreten. Dies soll gewährleisten, dass natürliche Veränderungen und insbesondere Langzeitveränderungen während der Korrektur bewahrt bleiben. Die Ergebnisse der Bruchpunkterkennung werden, sofern möglich, mit den Stationsaufzeichnungen abgeglichen und starke Korrekturen manuell kontrolliert. Die so homogenisierten Zeitreihen werden mit den operationellen Interpolationsverfahren des WZN auf die Gitter mit 0,5°, 1,0° und 2,5° Auflösung gebracht [3,4].
Die Abbildung zeigt die saisonalen Niederschlagtrends des neuen, bereinigten HOMPRA Europe Datensatzes. Signifikante Veränderungen zeigen sich vor allem in den meteorologischen Wintermonaten (DJF - Dezember, Januar, Februar) und zeigen einen Trend zu weniger Niederschlag im südlichen Europa und zu mehr Niederschlag im nördlichen Europa.
Der heißeste Tag des Jahres
Nachdem der Sommer 2016 nun zur Hälfte vorbei ist, legt er am heutigen Mittwoch noch einmal so richtig los. Schwülheiße Temperaturen über 30 Grad werden verbreitet anzutreffen sein, wobei es fast überall auch viel Sonnenschein geben wird. Vielleicht wird der heutige Tag sogar der bisher heißeste des Jahres.
Eine Zwischenbilanz des Sommers 2016 zeigt bei Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein recht durchschnittliche Werte. So lag die bundesweite Mitteltemperatur bis zum 18. Juli 2016 mit etwa 16,8 Grad um 0,6 Grad über dem Soll der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Alle Abweichungen +/- 1 Grad gelten als normal. Der durchschnittliche Niederschlag summierte sich auf rund 150 Liter pro Quadratmeter und hat damit nach der Hälfte des Sommers schon knapp 62 % vom Mittel des ganzen Sommers (243 Liter pro Quadratmeter) erfüllt. Der Sonnenschein erzielte zur "Halbzeit" mit durchschnittlich etwa 301 Sonnenstunden und damit 49 % der sonst im Mittel im gesamten Sommer üblichen 615 Sonnenstunden fast eine Punktlandung.
Das sind erstaunliche Werte, hat man doch gefühlt bisher einen zu trüben (nicht eingetreten), deutlich zu nassen (teilweise eingetreten) und meist zu kühlen Sommer (nicht eingetreten) in Erinnerung. Dabei lässt man aber gerne außer Acht, dass es in diesem Sommer auch schon die eine oder andere Hitzewelle in Deutschland gab. So wurden beispielsweise vom 22. bis zum 25. Juni 2016 in Deutschland irgendwo mehr als 30 Grad gemessen (siehe dazu die Grafik der Höchsttemperaturen von Juni bis August in Deutschland unter http://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2016/7/20.html; dunkelblaue Kurve). Auch vom 8. Juli bis zum 11. Juli wurde es heiß.
Rückblick Mai – Erst Frühsommer, dann Unwetter
Der Monat Mai wird vielen als Unwettermonat in Erinnerung bleiben. Vor allem zum Monatsende gab es in weiten Landesteilen kräftige
Gewitter, die teilweise mit enormen Regenmengen und großem Hagel verbunden waren und besonders in Baden-Württemberg große Schäden anrichteten.
Insgesamt fiel der Mai wärmer aus als im langjährigen Mittel. Dies gilt besonders für den Norden, hier wichen die Temperaturen in vielen Regionen um bis zu 2 Grad vom üblichen Monatsmittel ab. Im Süden war es nicht ganz so warm, hier blieben die Werte vielerorts nur im Bereich der Mittelwerte. Vor allem zum Monatsende lagen der Norden und Nordosten immer wieder im Zustrom sehr warmer, subtropischer Luftmassen.

Sehr unterschiedlich waren die Regenmengen. In der Nordhälfte herrschte lange Zeit zu trockenes Wetter, was sich sogar auf das Pflanzenwachstum auswirkte. Erst in den letzten Tagen des Monats brachten lokal kräftige Gewitter größere Regenmengen und glichen das Regendefizit stellenweise aus. Wesentlich nasser war der Mai im Süden. In den meisten Regionen wurde hier das langjährige Mittel deutlich übertroffen. Vor allem in Baden-Württemberg kamen am 29. Mai gebietsweise extreme Regenmengen durch kräftige Gewitter zusammen. Innerhalb von wenigen Stunden waren es in einigen Regionen mehr als 100 Liter pro Quadratmeter. Damit fiel hier im gesamten Mai örtlich mehr als das Doppelte der durchschnittlichen Menge. Die Regensummenkarte für Maizeigt, dass im Süden gebietsweise mehr als 200 Liter Regen pro Quadratmeter zusammengekommen waren – ein großer Teil davon fiel innerhalb weniger Stunden am 29. Mai – für Details einfach in die Bundesländer und die Kreise klicken.
Die Sonne schien vor allem in der Nordhälfte deutlich länger als im langjährigen Mittel, regional wurde sogar 25 Prozent mehr Sonnenschein registriert als sonst. Weniger sonnig war es von Rheinland-Pfalz und dem Saarland über Baden-Württemberg bis nach Bayern, hier wurden die Mittelwerte leicht unterschritten.
Der Mai startete mit Hochdruckwetterlagen. Ab dem 06. Mai stellten sich sommerliche Temperaturen ein und die erste Dekade fiel insgesamt warm und oft deutlich zu trocken aus. Ab dem 10./11. Mai bestimmten Tiefdruckgebiete das Wettergeschehen in Deutschland und genau zum Pfingstfest am 15./16. Mai strömte aus Nordwesten noch einmal Kaltluft aus polaren Breiten heran. Ein massiver Warmluftvorstoß brachte am 22. Mai vor allem in der Osthälfte gebietsweise den ersten heißen Tag des Jahresmit 30.0 Grad und mehr. Aus Jena wurde ein Höchstwert von 31,4 Grad gemeldet. Mit heftigen Gewittern und lokalen Unwettern wurde die Warmluft nach Osten abgedrängt. In den Medien wurden Meldungen über einen Tornado in Minden verbreitet, die Untersuchung vor Ort ergab aber, dass heftigr Gewitterfallböhhen die großen Schäden ausgelöst hatten. Nach kurzer Abkühlung gelangte kurz vor Monatsende wieder subtropische und sehr feuchte Warmluft ins Land, in der sich häufig heftige Gewitter bildeten. In einigen Regionen gab es schwere Unwetter mit Hagel und Überschwemmungen.Bis etwa 100 Lieter Regen pro Quadratmeter fielen innerhalb sehr kurzer Zeit und lösten regional eine Katastrophe aus. Dabei kamen in Baden-Württemberg beiSturzfluten mehrere Menschen ums Leben.
Heiß, trocken und sonnig - ein Sommer mit vielen Rekorden
Offenbach, 28. August 2015 – Dieser Sommer wird in Erinnerung bleiben. Er brachte in vielen Landesteilen sonniges Badewetter mit sengender Hitze, aber auch außergewöhnliche Trockenheit. An vielen Orten wurden dabei neue Rekorde verzeichnet. Im Norden und in Alpennähe war es dagegen zeitweise nur mäßig schön, mit reichlich Regen oder Gewitter, örtlich kam es sogar zu Überflutungen durch Dauerregen. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.
Zeitweise extreme Hitze und verbreitet Rekordtemperaturen Der Sommer 2015 erreichte eine Durchschnittstemperatur von 18,5 Grad Celsius (°C). Mit einer Abweichung von 2,2 Grad über dem Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 geht er am Ende wahrscheinlich als drittwärmster Sommer in die meteorologischen Geschichtsbücher ein. Auch gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 war er um 1,4 Grad wärmer. Mal kühle, mal hochsommerliche Phasen wechselten sich im Juni ab. Danach nahm der Sommer richtig Fahrt auf. Weite Teile Deutschlands erlebten im ersten Julidrittel und in der ersten Augustwoche die heißesten Tage seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Dabei stiegen die Tagesmaxima verbreitet auf schweißtreibende 35°C oder mehr. Kitzingen meldete am 5. Juli mit 40,3°C einen neuen nationalen Temperaturrekord und am 7. August die Einstellung dieses Rekords. Die niedrigste Sommertemperatur verzeichnete diesmal Deutschneudorf-Brüderwiese mit 0,2°C am Morgen des 17. Juni, also während der sog. „Schafskälte“.
Gebietsweise so trocken wie seit 50 Jahren nicht mehr Im gesamten Sommer fielen diesmal im Deutschlandmittel etwa 207 Liter Niederschlag pro Quadratmeter (l/m²) und damit nur 86 Prozent des Solls von 239 l/m². Das seit Februar vor allem in der Mitte und im Osten Deutschlands herrschende Niederschlagsdefizit konnte der Sommer nicht ausgleichen. In Südhessen, Nordbayern, Sachsen und Südbrandenburg nahm die Dürre teilweise noch zu. Die Böden waren dort so trocken wie seit über 50 Jahren nicht mehr. Die Folge waren vertrocknete Getreideflächen und Wiesen, herbstlich erscheinende Wälder und sogar Waldbrände. Gewittrige Starkregenfälle konnten da und dort die Situation ein wenig entschärfen, führten gelegentlich aber auch zu Überflutungen. In Demker, nördlich von Magdeburg, fielen am 4. Juli bei einem Gewitter 119,9 Liter/m². Nach Dauerregen in der dritten Augustwoche kam es über der nördlichen Mitte Deutschlands gebietsweise sogar zu Hochwasser. Der meiste Sommerniederschlag wurde mit über 400 l/m² direkt an den Alpen gemessen. Für die Jahreszeit ungewöhnlich war am 25. Juli Sturm „Zeljko“ mit Spitzenböen von über 90 km/h über Westdeutschland gezogen.
Deutlich überdurchschnittliche Sonnenscheinbilanz Die Sonne zeigte sich im deutschlandweiten Schnitt rund 680 Stunden (604 Stunden). Am häufigsten war sie mit etwa 800 Stunden auf Rügen und entlang der mecklenburgischen Ostseeküste sowie in Niederbayern zu sehen. Unter 600 Stunden schien sie vor allem in einigen Lagen der deutschen Mittelgebirge.
Das Wetter in den Bundesländern im Sommer 2015 (In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode)
Schleswig-Holstein und Hamburg: Mit einer Mitteltemperatur von 16,4°C (15,8°C) war Schleswig-Holstein das vergleichsweise kühlste Bundesland. Die Niederschlagsmenge erreichte rund 240 l/m² (222 l/m²) und die Sonnenscheindauer etwa 652 Stunden (645 Stunden). Die Durchschnittstemperatur betrug in der Hansestadt 17,5°C (16,5°C). Mit etwa 623 Sonnenstunden (618 Stunden) war Hamburg das zweitsonnenscheinärmste und mit rund 250 l/m² (218 l/m²) ein niederschlagsreiches Bundesland.
Niedersachsen und Bremen: Im Sommer 2015 war Niedersachsen mit 17,4°C (16,2°C) ein verhältnismäßig kühles und mit rund 255 l/m² (219 l/m²) Niederschlag das zweitnasseste Bundesland. Während die Sonne dort etwa 634 Stunden (583 Stunden) schien, erreichte Bremen als sonnenscheinärmste Region in Deutschland rund 615 Sonnenstunden (589 Stunden). Bei einer Mitteltemperatur von 17,5°C (16,4°C) fielen in der Hansestadt etwa 247 l/m² (219 l/m²) Niederschlag.
Mecklenburg-Vorpommern:Mecklenburg-Vorpommern war im Sommer 2015 mit einer Temperatur von 17,3°C (16,3°C) das zweitkühlste Bundesland. Die Niederschlagsmenge betrug 174 l/m² (187 l/m²). Die Sonne zeigte sich etwa 707 Stunden (676 Stunden). Auf Arkona schien sie sogar knapp 850 Stunden.
Brandenburg und Berlin: Für Brandenburg berechnete der DWD eine Temperatur von 19,1°C (17,3°C), eine Niederschlagsmenge von rund 175 l/m² (177 l/m²) und eine Sonnenscheindauer von etwa 732 Stunden (662 Stunden). Damit war Brandenburg die zweitsonnigste Region Deutschlands. In der Bundeshauptstadt zeigte sich die Sonne mit rund 725 Stunden (664 Stunden) etwas weniger. Die Durchschnittstemperatur betrug dort bei einer Niederschlagsausbeute von etwa 150 l/m² (182 l/m²) laue 19,7°C (17,7°C). Berlin war damit die wärmste und zweittrockenste Gegend im Bundesgebiet.
Sachsen-Anhalt: Bei 18,8°C (16,9°C) fielen in Sachsen-Anhalt etwa 238 l/m² (174 l/m²). Die Sonnenscheindauer summierte sich auf rund 715 Stunden (610 Stunden). In Demker, nördlich von Magdeburg, fielen am 4. Juli bei einem Gewitter 119,9 l/m².
Sachsen: Hier berechnete der DWD eine Temperatur von 19,0°C (16,5°C) und ordnete den Sommer 2015 im Freistaat als einen der wärmsten seit Messbeginn ein. Der Niederschlag erreichte rund 225 l/m² (222 l/m²). Mit etwa 733 Sonnenstunden (609 Stunden) war es das sonnigste Bundesland. Deutschneudorf-Brüderwiese meldete am Morgen des 17. Juli mit 0,2°C die deutschlandweit tiefste Temperatur im Sommer 2015.
Thüringen: Mit 18,5°C (15,8°C) verzeichnete Thüringen den zweitwärmsten Sommer seit Aufzeichnungsbeginn. Bei rund 215 l/m² (210 l/m²) Niederschlag schien die Sonne etwa 682 Stunden (592 Stunden).
Nordrhein-Westfalen: Bei 17,8°C (16,3°C) und etwa 263 l/m² (240 l/m²) schien die Sonne rund 640 Stunden (554 Stunden). NRW war damit im Vergleich das nasseste Bundesland im Sommer 2015. Ungewöhnlich für die Jahreszeit brachte Tief „Zeljko“ am 25. Juli schwere Sturmböen. In Münster/Osnabrück wurden 94 km/h gemessen. Im gesamten Bundesland wurden Veranstaltungen abgesagt oder verschoben.
Hessen:Hessen erlebte mit 18,6°C (16,2°C) den drittwärmsten Sommer seit Messbeginn. An insgesamt 80 Prozent aller hessischen Stationen brachte dieser Sommer neue Tagesmaxima. In Frankfurt-Westend stieg das Quecksilber am 5. August auf 39,6°C, die höchste Temperatur, die jemals in Hessen gemessen wurde. Der Niederschlag summierte sich bei einer Sonnenscheindauer von rund 675 Stunden (586 Stunden) auf etwa 188 l/m² (222 l/m²). Am 16. August führte unwetterartiger Dauerregen an der Station Gilserberg-Moischeid zu einer Tagessumme von 107,3 l/m².
Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz betrug die Mitteltemperatur 18,7°C (16,3°C). Die Sonne zeigte sich rund 695 Stunden (595 Stunden). Mit etwa 178 l/m² (218 l/m²) blieb es verbreitet recht trocken. In Bad Bergzabern gingen in den Sommermonaten gerade mal etwa 91 l/m² nieder. Das entspricht lediglich 45 Prozent des Solls an der Station.
Saarland:Das Saarland meldete mit 19,2°C (16,7°C) einen sehr warmen Sommer, in dem nur rund 145 l/m² (226 l/m²) Niederschlag fielen. In der im Sommer 2015 trockensten Region Deutschlands schien die Sonne etwa 678 Stunden (631 Stunden).
Baden-Württemberg: Der Sommer 2015 war in Baden-Württemberg nach 2003 der zweitwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das Gebietsmittel der Temperatur ergab 19,2°C (16,2°C). Am 7. August stellte fast die Hälfte aller baden-württembergischen Stationen bei Höchstwerten zwischen 35°C und knapp 40°C neue Hitzerekorde auf. In Bad Mergentheim-Neunkirchen stoppte das Quecksilber erst bei 40,2°C. Die Niederschlagsmenge erreichte rund 185 l/m² (292 l/m²) und die Sonnenscheindauer etwa 713 Stunden (636 Stunden).
Bayern: Das flächenmäßig größte deutsche Land kam auch temperaturtechnisch groß heraus, denn Kitzingen meldete am 5. Juli mit 40,3°C einen neuen nationalen Hitzerekord, den die Station am 7. August mit dem selben Wert gleich wieder egalisierte. Insgesamt erlebte Bayern mit 19,0°C (15,9°C) den zweitwärmsten und mit einer Niederschlagsmenge von nur etwa 196 l/m² (314 l/m²) einen der trockensten Sommer seit Aufzeichnungsbeginn. Der meiste Sommerniederschlag fiel direkt an den Alpen. Garmisch-Partenkirchen erreichte mit rund 440 l/m² die größte Menge. Die Sonnenscheindauer bezifferte sich im Freistaat auf etwa 727 Stunden (623 Stunden).
Alle in dieser Pressemitteilung genannten Jahreszeitenwerte sind vorläufige Werte. Die für die letzten drei Tage der Jahreszeit verwendeten Daten basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung.
Auch Deutschland benötigt Empfehlungen zur Anpassung an den Klimaverschiebung Did Klimaverschiebung findet ungebremst statt. Die bisherigen Bemühungen zum Klimaschutz werden allein nicht ausreichen, um die auch für Deutschland zu befürchtenden Folgen zu verhindern. Hinzukommen müssen weltweit und hierzulande Anpassungsmaßnahmen an die Klimaverschiebung. So fasst der Deutsche Wetterdienst (DWD) die im Herbst 2013 veröffentlichten Erkenntnisse der Arbeitsgruppe 1 des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), des sogenannten Weltklimarats, zusammen. Themen der Arbeitsgruppe 1 waren die wissenschaftlichen Grundlagen und Fakten der Klimaverschiebung. Ein halbes Jahr später hat heute die Arbeitsgruppe 2 des IPCC, die sich mit den Details der Anpassungen an der Klimaverschiebung beschäftigte, ihren Bericht im japanischen Yokohama vorgestellt. Wieder waren Wissenschaftler des DWD als Gutachter beteiligt und berieten die Deutsche Delegation bei der Verabschiedung der Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger. Zentrale Fragen der Arbeitsgruppe 2 waren: Wie groß sind die Folgen der Klimaverschiebung auf globaler und regionaler Ebene tatsächlich? Welche Anforderungen stellen die notwendigen Anpassungen an der Klimaverschiebung an die Öffentlichkeit und die Entscheidungsträger? In welchen Sektoren - wie zum Beispiel Gesundheit, Landwirtschaft, Infrastrukturen und Wasserwirtschaft – sind Gesellschaften weltweit am stärksten verbundbar? Die Expertinnen und Experten des IPCC haben in Yokohama auf diese Fragen aus globaler Perspektive Antworten gegeben. Für Deutschland kommt der DWD zu einer eindeutigen Bewertung: „Die Anpassung an der Klimaverschiebung ist ein Thema, dessen nationale Bedeutung weiter wachsen wird und muss"‘ betont Dr. Paul Becker, Vizepräsident des DWD. Der DWD biete deshalb schon heute umfassende Klimainformationen und -beratungen für die Öffentlichkeit und Entscheidungsträger von der kommunalen bis zur nationalen Ebene an. Weitere Aufgaben des nationalen Wetterdienstes seien die Koordinierung der nationalen Umsetzung des Globalen Rahmenprogramms für Klimadienste (GFCS) der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) sowie der Betrieb des Deutschen Klimaportals, der nationalen Schnittstelle zwischen Nutzern und Anbietern von Klimainformationen. Folgen der Klimaverschiebung sind bereits global und in Deutschland sichtbar "Der heute vorgestellte Bericht des Weltklimarats zeigt, dass die bereits stattgefundene Erwärmung schon zu einer Zunahme der hitzebedingten Sterblichkeit geführt hat", sagt Dr. Christina Koppe, die den DWD in der Deutschen Delegation in Yokohama vertreten hat. Um die Folgen von Hitzewellen für die Gesundheit gering zu halten, betreibt der DWD deshalb schon seit mehreren Jahren ein bundesweites Hitzewarnsystem . Die globale Erwärmung wirke sich aber auch auf den Niederschlag und somit auch die Wassermenge in den Oberflächengewässern aus. Für den Anpassungssektor Wasserwirtschaft hat der DWD daher gemeinsam mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) im Projekt KLIWAS die Auswirkungen der Klimaverschiebung auf Wasserstraßen und Schifffahrt betrachtet. Unter dem Strich wurde empfohlen, der langfristig projizierten größeren Anzahl von Niedrigwassern auf den schiffbaren Binnengewässern durch Verwendung kleinerer Schiffe mit geringerem Tiefgang zu begegnen. Das entspricht einer Umkehr der derzeitigen Praxis immer größere Schiffe einzusetzen. Besonders Städte sind vom Klimawandel betroffen. Daher haben das nordrhein-westfälische Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) und der DWD im Projekt „Klimawandelgerechte Metropole Köln" Handlungsempfehlungen zur Anpassung der Kölner Stadtentwässerung an das künftige Extremverhaltens des Niederschlages entwickelt. Zugleich erweitert der DWD die Beratungskapazität seiner regionalen Klimabüros für Städte und Kommunen um das Themenfeld Anpassung an der Klimaverschiebung. Der IPCC-Bericht zeigt auch, dass die Erträge für Getreide und Mais weltweit als Folge der Klimaverschiebung zurückgegangen sind und sich diese Entwicklung in vielen Regionen vermutlich fortsetzen wird. Das hat den DWD veranlasst, für seine Kunden die agrarmeteorologische Beratung um Handlungsempfehlungen zur Anpassung an der Klimaverschiebung zu erweitern. Effiziente Anpassung erfordert bessere Kooperation, keine neuen Institutionen Diese Beispiele zeigten, so Paul Becker, dass Klimaschutz zwingend durch eine nachhaltige und effiziente Anpassung an der Klimaverschiebung ergänzt werden müsse. „Dies erfordert aber nicht die kostenintensive Gründung neuer Institutionen mit der negativen Konsequenz einer weiteren Diversifizierung der Kapazitäten. Es kommt darauf an, die bestehenden Ressourcen und Behörden gezielt zu vernetzen." Ein Beispiel einer erfolgreichen Kooperation sei die Behördenallianz ‚Anpassung an der Klimaverschiebung‘. Gemeinsam bereiten sich das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), das Technische Hilfswerk (THW), das Umweltbundesamt (UBA) und der DWD auf künftige Veränderungen bei Wetterextremen vor. Sie analysieren das aktuelle und künftige Extremverhalten von Niederschlag, Temperatur und Wind und entwickeln zugleich Handlungsoptionen zur Anpassung an die sich damit ändernden Risiken für Deutschland. Winter 2013/2014 in Deutschlan
Bisheriges arktisches Eisminimum unterschritten
Bis zum 16. September 2012 reduzierte sich die arktische Eisfläche, nach vorläufigen Auswertungen der Satellitendaten durch das National Snow and Ice Data Center (NSIDC), Boulder, University of Colorado, USA, auf ein Jahresminimum von 3,41 Mio km² und war damit um 760.000 km² kleiner als das bisher aus Satellitendaten beobachtete Mimumum vom 18. September 2007. Die Abnahme gegenüber 2007 entspricht gut zweimal der Fläche Deutschlands. Das diesjährige Minimum liegt 18% unter dem des Jahres 2007 und fast 50% unter dem Mittelwert von 1979-2000. Seit dem 20. März 2012, dem Jahresmaxium, reduzierte sich die arktische Eisfläche um fast 12 Mio km². Die Abnahme ist fast eine Million km² größer als im letzten Jahr. Mit abnehmender Tageslänge und fallenden Temperaturen wird die Eisfläche in den nächsten Wochen wieder zunehmen. Die Karten der Eiskonzentration zeigen das Maximum der Eisfläche vom 20. März 2012 und das Minimum vom 16. September 2012.
Bei der Angabe der arktischen Eisfläche gibt es allerdings geringe Unterschiede je nach Datenquelle. So wird das bisherige Minimun von 2007 mit 4,14 bzw. 4,27 Mio km² angeben oder das Minimum von 2011 mit 4,33 bzw. 4,24 Mio km². Die Größe der Eisfläche wird mit Hilfe von Satelliten gemessen, die mehrmals täglich die Pole überfliegen. Eine wesentliche Aufgabe besteht nun darin, aus den verschiedenen Satellitendaten möglichst genau offenes Wasser, Treibeis und geschlossene Eisflächen zu unterscheiden. Unterschiedliche Berechnunsgmethoden liefern hierbei etwas unterschiedliche Werte über das vorhandene Eis. Alle Berechnungen zeigen aber den Trend, dass die arktische Eisfläche in den letzten Jahren immer weiter zurück gegangen ist.
Ihren jährlichen Bericht zum Zustand des globalen Klimas gibt die WMO seit 1995 heraus. Die Berichte liegen in den WMO-Sprachen Englisch, Französich, Spanisch, Russisch, Arabisch und Chinesisch vor. Der Deutsche Wetterdienst stellte diesen Bericht von 2007 bis 2010 auch in Deutsch zur Verfügung. Wegen Personaleinsparungen kann eine deutsche Übersetzung ab 2011 leider nicht mehr bereitgestellt werden.
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Juni-Hochwasser in Deutschland: Müssen wir vermehrt mit solch extremen Niederschlägen rechnen?
Wochenniederschlagsmengen bis 03.06.2013 über Deutschland Quelle: DWD
Nach den extremen Niederschlägen der letzten Tage, insbesondere im Süden und Osten Deutschlands, und der nachfolgenden verheerenden Hochwassersituation, stellen sich zwei Fragen:
- Wie häufig kann so etwas vorkommen ?
- Ist aufgrund der Klimaverschiebung zukünftig häufiger mit solch extremen Ereignissen zu rechnen?
Dazu informiert der Deutsche Wetterdienst (DWD):
Hochwasser ist generell kein seltenes Ereignis in diesen Gebieten. Dr. Andreas Becker, Leiter des Weltzentrums für Niederschlagsklimatologie im DWD: „In Erinnerung geblieben sind vor allem die Oderflut im Juli 1997 sowie die Flut an Donau und Elbe im August 2002. Aber auch danach, in den Jahren 2005 und mehrfach im Jahr 2010, gab es dort immer wieder kritische Situationen.“ Die heftigen Regenfälle kamen auch nicht unerwartet. Öffentlichkeit, Medien und Einrichtungen des Katastrophenschutzes waren vorgewarnt. Nasser Mai, versiegelte Böden sowie Schneeschmelze in den Alpen Durch die zahlreichen Niederschläge im Mai waren in vielen Regionen die Böden bereits mit Wasser gesättigt. So floss viel Wasser oberirdisch ab und ließ kleine Bäche und Flüsse sehr schnell anschwellen. Ein weiterer Faktor im Süden war die zeitgleiche Schneeschmelze in den Alpen, wo in höheren Lagen, vor allem auch in Österreich, noch reichlich Schnee lag. Heftige Niederschläge in Österreich, Tschechien und Polen trugen durch die Zuführung der Wassermassen nach Deutschland ebenfalls zur Hochwassersituation bei. 22.750.000.000.000 Liter Wasser fielen auf Deutschland Der DWD hat berechnen können, welche Mengen an Regenwasser an den vier Tagen vom 30.Mai bis zum 2. Juni vom Himmel fielen: Deutschlandweit waren das insgesamt 22,75 Billionen Liter. Davon fielen auf Bayern 8,28 Billionen, auf Sachsen 2,50 Billionen, Thüringen 1,43 Billionen und Hessen 1,22 Billionen Liter.
„Jahrhundertniederschläge“ in einigen Regionen an Donau und Elbe Für Aschau und Kreuth in Bayern (405,1 bzw. 372,8 l/m²), Burladingen in Baden-Württemberg (154,0 l/m²) und Stützengrün in Sachsen (224,0 l/m²) ergeben sich hinsichtlich der in 90 Stunden gefallenen Niederschlagssumme Wiederkehrzeiten von 100 Jahren, also ‚Jahrhundertniederschläge‘. „Es stellt sich natürlich die Frage, ob die Berechnungsgrundlage solcher Wiederkehrzeiten angesichts des Wandels unseres Klimas noch stimmt“, schlussfolgert DWD-Niederschlagsexperte Dr. Andreas Becker.
Klimatologische Einordnung der außergewöhnlich heftigen Niederschläge Analysen des DWD haben ergeben, dass es einen Trend zu mehr Tagesniederschlägen von mehr als 30 l/m² gibt - vor allem im Winter. Für eine Zunahme spricht weiter die globale Erwärmung, die auch einen zunehmenden Wasserdampfgehalt der Atmosphäre bedeuten würde. Eine Großwetterlage des Typs „Tief Mitteleuropa (Tm)“ bringt für gewöhnlich zahlreiche Niederschläge. Jüngste Klimaanalysen und Projektionen zeigen eine Tendenz zur Zunahme von zentral über Mitteleuropa liegenden, feuchten Tiefdruckgebieten. Die mittlere jährliche Anzahl steigt demzufolge von 1951 bis zum Ende des Jahrhunderts um 20%.
DWD fordert Anpassung an die Folgen der Klimaverschiebung Einer weiteren Studie des DWD zufolge sollen die meisten der untersuchten Wetterextreme bei Temperatur, Niederschlag und Wind bis zum Jahr 2100 zunehmen. Für DWD-Vizepräsident Dr. Paul Becker ist klar: „Gerade beim Hochwasserschutz in Deutschland dürfen wir nicht innehalten.“
Vergleichbare Hochwasserereignisse seit 1997 aufgrund von niederschlagsreichen Tiefdruckgebieten über Mitteleuropa (Vb/Vb-artig)
Jahr | Monat | Einzugsgebiet |
1997 |
Juli |
Oder |
1999 |
Mai |
Donau |
2001 |
Juli |
Weichsel |
2002 |
August |
Elbe / Donau |
2005 |
August |
Donau |
2010 |
Mai |
Oder/Weichsel |
2010 |
August |
Neiße / Spree / Elbe |
2010 |
September |
Neiße / Elbe / Elster |
Lesen Sie mehr in der Pressemitteilung des Deutschen Wetterdienste
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Klimaatlas Deutschland
Deutsche Klimaatlas
Karten des Niederschlags
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Monatsbericht Deutschland
Frühling 2015
Alle drei Frühlingsmonate waren im Vergleich zum internationalen klimatologischen Referenzzeitraum 1961-1990 wärmer und trockener als normal. Die größte Temperaturanomalie wurde im März, die geringste im Mai beobachtet. Die Niederschlagssumme im März blieb nur knapp unter dem langjährigen Mittel, im April und Mai wurden nicht einmal dreiviertel der Referenzmenge gemessen. Der sonnenscheinreichste Frühlingsmonat war der April. Obwohl der Mai etwas sonnenscheinärmer war als normal, ist für den Frühling ein deutlicher Sonnenscheinüberschuss zu verzeichnen.
Das Gebietsmittel der Temperatur betrug 8,6°C. Damit liegt die Abweichung zur neuen Bezugsperiode 1981-2010 bei +0,1 K, während der vieljährige Mittelwert des internationalen klimatologischen Referenzzeitraums 1961-1990 um +0,9 K übertroffen wurde. Somit war der Frühling 2015 der 32.-wärmste seit Beginn des 20. Jahrhunderts und auch seit 1881.
Die Niederschlagsbilanz fällt mit insgesamt 148,6 mm negativ aus. Die Abweichung zum Mittelwert der Bezugsperiode 1981-2010 lag damit bei -38,0 mm oder -20,4 %. Im Verhältnis zum internationalen Referenzzeitraum 1961-1990 ergibt sich ein Defizit von -37,3 mm bzw. -20,1 %. Der Frühling 2015 war somit der 31.-trockenste seit Beginn des 20. Jahrhunderts und der 37.-trockenste seit 1881.
Die Sonnenscheindauer übertraf erneut die vieljährigen Mittelwerte. Mit insgesamt 550,6 Stunden war der Frühling 2015 im Vergleich zur Bezugsperiode 1981-2010 um +63,8 Std. oder +13,1 % zu sonnig. Gegenüber dem Referenzzeitraum 1961-1990 ergab sich sogar ein Überschuss von +92,0 Std. bzw. +20,1 %. Damit war das Frühjahr 2015 das 11.-sonnenscheinreichste Frühjahr seit 1951.
Sommer 2015
Einem durchschnittlichen, etwas zu trockenen Monat Juni folgte ein deutlich zu warmer und regional zu trockener Monat Juli. Der Juli begann mit einer extremen Hitzewelle, die ihren Höhepunkt am 4. und 5. Juli erreichte. Am 5. Juli wurde an der DWD-Station in Kitzingen ein neuer Temperaturrekord mit 40,3°C gemessen. Nach einer kurzen Abkühlung folgte ab der Monatsmitte eine zweite Hitzewelle. Der Monatsausklang gestaltete sich eher kühl. Der August war ebenfalls deutlich zu warm mit mittleren Niederschlagswerten. Am 7. August wurde während einer dritten Hitzewelle in diesem Sommer in Kitzingen der Rekordwert vom 5. Juli erneut erreicht.
Das Gebietsmittel der Temperatur betrug 18,4°C. Damit liegt die Abweichung zur neuen Bezugsperiode 1981-2010 bei 1,3 K, während der vieljährige Mittelwert des internationalen klimatologischen Referenzzeitraums 1961-1990 um +2,1 K übertroffen wurde. Somit war der Sommer 2015 der drittwärmste seit Beginn des 20. Jahrhunderts und auch seit 1881. In den letzten 21 Jahren waren die Sommer mit einer Ausnahme (1996) immer wärmer als zum internationalen klimatologischen Referenzzeitraum 1961-1990.
Insgesamt ergibt sich ein deutliches Niederschlagsdefizit für die Sommermonate. Im Gebietsmittel von Deutschland ergab sich eine Niederschlagsmenge von 204,5 mm. Die Abweichung zum Mittelwert der Bezugsperiode 1981-2010 lag damit bei -35,2 mm oder -14,7 %. Auch im Verhältnis zum internationalen Referenzzeitraum 1961-1990 ergibt sich ein ähnliches Defizit von -34,9 mm bzw. -14,6 %. Der Sommer 2015 war somit der 17.-trockenste seit Beginn des 20. Jahrhunderts und der 22.-trockenste seit 1881.
Der Sommer 2015 erreichte mit 659,2 Stunden einen Überschuss an Sonnenscheinstunden. Im Vergleich zur Bezugsperiode 1981-2010 fiel er um +65,6 Stunden oder +10,4 % zu sonnenscheinreich aus. Gegenüber dem Referenzzeitraum 1961-1990 ergab sich ein Überschuss von +83,4 Stunden, d.h., das Sonnenscheinsoll wurde um +13,6 % überschritten. Damit wurde der Sommer 2015 der 11.-sonnenscheinreichste Sommer seit 1951.
Herbst 2015
Während der September und Oktober 2015 etwas kühler als die vieljährigen Mittelwerte waren, hat der November dieses Jahr einen neuen Temperaturrekord aufgestellt. Deutschlandweit lag der gesamte Herbst 2015 dementsprechend nur etwas über dem vieljährigen Mittel. Dabei lag die deutschlandweite Niederschlagssumme etwas über den üblichen Werten, die Sonnenscheindauer entsprach den langjährigen Strahlungswerten, allerdings mit hoher zeitlicher Variabilität.
Das Gebietsmittel der Temperatur betrug 9,6 °C. Damit liegt die Abweichung zur neuen Bezugsperiode 1981-2010 bei +0,6 K, während der vieljährige Mittelwert des internationalen klimatologischen Referenzzeitraums 1961-1990 um +0,8 K übertroffen wurde. Somit war der Herbst 2015 der 18.-wärmste seit 1881 und der 17.-wärmste seit Beginn des 20. Jahrhunderts.
Im Gebietsmittel von Deutschland wurde für den Herbst 2015 eine Niederschlagshöhe von 203,9 mm gemessen. Das sind +5,6 mm oder +2,8 % mehr als im Mittel des Zeitraums 1981-2010 und +20,6 mm oder +11,2 % mehr als in der Referenzperiode 1961-1990. Während September und Oktober 2015 ein Niederschlagsdefizit aufweisen, war der November deutlich zu feucht. Der Herbst 2015 war damit der 37.-feuchteste Herbst in Deutschland seit 1901 und der 42.-feuchteste seit 1881.
Das Flächenmittel der Sonnenscheindauer lag bei 306,7 Stunden. Das sind 3,1 Std. oder -1 % weniger als im Vergleichszeitraum 1981-2010 und -4,2 Std. oder -1,4 % weniger als im Mittel der Jahre 1961-1990. Im September und Oktober 2015 waren relativ trübe Monate, während der November ein sehr sonnenscheinreicher Monat war. Somit liegt der Herbst 2015 auf dem 33. Platz und damit im Mittelfeld der Rangfolge der Sonnenscheindauer seit 1951.
Winter 2014/2015
Bis zur Hälfte des meteorologischen Winters 2014/2015 war von Winter nicht viel zu merken. Einem deutlich zu warmen Dezember folgte eine sehr milde erste Januarhälfte. Erinnerungen an den letzten Winter mit einem Totalausfall im Flachland wurden wach. Regen, Wind und wenig Sonnenschein prägte diese Periode. Nur ein kurzer Wintereinbruch zwischen Weihnachten und Neujahr brachte Schnee auch im Flachland. Dann besann sich der Winter, die Temperaturen gingen zurück und bewegten sich um die langjährigen Mittelwerte. In den Mittelgebirgen und den Alpen gab es reichlich Schnee, der teilweise auch im Flachland einige Tage liegen blieb. Mitte Februar lag Deutschland unter Hochdruckeinfluss, was zu Hochnebel im Flachland und Sonnenschein in den Bergen führte. Im Nordosten Deutschlands und Teilen Bayerns wurden die höchsten Temperaturanomalien beobachtet. Hohe Niederschlagsanomalien wurden besonders im Norden Deutschlands registriert. Vor allem in der ersten Winterhälfte wurde viel Niederschlag beobachtet. Für Schleswig-Holstein ergibt sich der 3.-nasseste Winter seit 1881.
Das Gebietsmittel der Temperatur betrug 1,9°C. Damit liegt die Abweichung zur neuen Bezugsperiode 1981-2010 bei +1,0 K, während der vieljährige Mittelwert des internationalen klimatologischen Referenzzeitraums 1961-1990 mit +1,6 K übertroffen wurde. Somit war der Winter 2014/2015 der 21.-wärmste seit Beginn des 20. Jahrhunderts und der 23.-wärmste seit 1881 und ordnet sich damit in die Mitte der wärmeren Winter ein.
Die Niederschlagsbilanz fällt mit insgesamt 183,2 mm recht durchschnittlich aus. Die Abweichung zum Mittelwert der Bezugsperiode 1981-2010 liegt damit bei -9,6 mm oder -5,0 %. Im Verhältnis zum internationalen Referenzzeitraum 1961-1990 ergibt sich ein Überschuss von +2,5 mm bzw. +1,4 %. Der Winter 2014/2015 war somit der 47.-nasseste seit Beginn des 20. Jahrhunderts und der 50.-nasseste seit 1881.
Die Sonnenscheindauer erreichte nicht die vieljährigen Mittelwerte. Mit insgesamt 145,6 Stunden war der Winter 2014/2015 im Vergleich zur Bezugsperiode 1981-2010 um -20,9 Stunden oder -12,6 % zu trüb. Gegenüber dem Referenzzeitraum 1961-1990 ergibt sich ein Defizit von -8,9 Stunden bzw. -5,8 %. Damit wurde der Winter 2014/2015 der 21.-sonnenscheinärmste Winter seit 1951.
Januar 2015
Nachdem 2014 bereits das wärmste Jahr seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen war, begann auch 2015 mit einer positiven Temperaturanomalie im Januar. Bei meist westlichen Wetterlagen wies die erste Hälfte des Monats teilweise frühlingshafte Temperaturen auf, während in der zweiten Januarhälfte in ganz Deutschland Wintertemperaturen einzogen. Insgesamt fiel der Monat sehr mild und niederschlagsreich sowie sonnenscheinarm aus.
Die Mitteltemperatur von Deutschland betrug 2,2°C. Gegenüber dem vieljährigen Mittelwert des neuen Vergleichszeitraums 1981-2010 war der Monat damit um +1,8 K zu warm, im Vergleich zur internationalen klimatologischen Referenzperiode 1961-1990 waren es +2,7 K. Damit ordnet sich der Januar 2015 als 23. wärmster seit 1901 und als 25. wärmster seit 1881 eindeutig im oberen Drittel der Monatsrangfolge ein.
Im Gebietsmittel von Deutschland wurde eine monatliche Niederschlagshöhe von 85,4 mm gemessen. Das sind +19,6 mm oder +29,8 % mehr als im Mittel des Zeitraums 1981-2010 und +24,6 mm oder +40,5 % mehr als in der Referenzperiode 1961-1990. Der Januar 2015 war damit der 21. feuchteste Januar in Deutschland seit 1901 und der 22. feuchteste seit 1881.
Das Gebietsmittel der Sonnenscheindauer lag bei 35,3 Stunden. Das sind -15,5 Std. oder -30,5 % weniger als im Vergleichszeitraum 1981-2010 und -8,3 Std. oder 19,0 % weniger als im Mittel der Jahre 1961-1990. Damit ordnet sich der Monat als 17. sonnenscheinärmster seit 1951 im unteren Drittel der Monatsrangfolge ein.
Februar 2015
Bei der Betrachtung der Parameter Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer ergibt sich für den Februar 2015 für Deutschland ein recht unterschiedliches Bild. Während die Regionen nördlich der Mainlinie etwas zu warm waren, war es südlich davon zu kalt. Je weiter man sich von dieser Linie entfernt umso größer werden die Abweichungen vom langjährigen Mittel. Beim Niederschlag ergibt sich eine Teilung in Ost und West. Im äußersten Westen wurde das Niederschlagssoll erreicht, je weiter man sich aber nach Osten bewegt umso größer wird das Niederschlagsdefizit für den Februar 2015. Östlich der Linie Hamburg/Freiburg wurden meist nur 50 % des langjährigen Mittelwertes für den Niederschlag beobachtet. Weiter östlich waren es sogar nur 25 %. In Punkto Sonnenschein treten Sachsen, das südliche Brandenburg und Teile von Thüringen und Sachsen-Anhalt besonders hervor. Dort wurde mehr als das 1,5 fache der langjährigen Sonnenscheindauer registriert.
Die Mitteltemperatur von Deutschland betrug 0,7°C. Gegenüber dem langjährigen Mittelwert des neuen Vergleichszeitraums 1981-2010 war der Monat damit um -0,2 K zu kalt, im Vergleich zur internationalen klimatologischen Referenzperiode 1961-1990 war es +0,3 K zu warm. Damit ordnet sich der Februar 2015 als 58.-wärmster seit 1901 und als 68.-wärmster seit 1881 genau in die Mitte der jeweiligen Monatsrangfolgen ein.
Im Gebietsmittel von Deutschland wurde eine monatliche Niederschlagshöhe von 22,3 mm gemessen. Das sind -32,2 mm oder -59,1 % weniger als im Mittel des Zeitraums 1981-2010 und -27,1 mm oder -54,9 % weniger als in der Referenzperiode 1961-1990. Der Februar 2015 war damit der 15.-trockenste Februar in Deutschland seit 1901 und der 20.-trockenste seit 1881.
Das Gebietsmittel der Sonnenscheindauer lag bei 88,0 Stunden. Das sind +11,8 Std. oder +15,5 % mehr als im Vergleichszeitraum 1981-2010 und +15,4 Std. oder +21,2 % mehr als im Mittel der Jahre 1961-1990. Damit ordnet sich der Monat als 15.-sonnenscheinreichster seit 1951 im oberen Drittel der Monatsrangfolge ein.
März 2015
Der März zeigte sich meist freundlich mit viel Sonnenschein und tagsüber schon recht angenehmen Temperaturen. Die Nächte waren aber verbreitet noch recht kalt. Der stürmische Monatsausklang brachte deutschlandweit sehr hohe Windgeschwindigkeiten, forderte Todesopfer und hohe Schäden. In Verbindung mit den Tiefdruckgebieten wurde das starke Niederschlagsdefizit zum Monatsende fast ausgeglichen. Die höchsten Temperaturanomalien wurden im Nordosten beobachtet, der meiste Sonnenschein in Baden-Württemberg und Bayern. Fiel im Norden deutlich mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel, war es im Süden verhältnismäßig trocken. In der oberrheinischen Tiefebene wurde meist nur die Hälfte des üblichen Niederschlags beobachtet.
Die Mitteltemperatur für Deutschland betrug 5,2°C. Gegenüber dem langjährigen Mittelwert des neuen Vergleichszeitraums 1981-2010 war der Monat damit um +0,9 K zu warm, im Vergleich zur internationalen klimatologischen Referenzperiode 1961-1990 war er +1,7 K zu warm. Damit ordnet sich der März 2015 als 31.-wärmster seit 1901 und als 33.-wärmster seit 1881 in die Reihe der wärmeren Jahre der jeweiligen Monatsrangfolgen ein.
Im Gebietsmittel wurde für Deutschland eine monatliche Niederschlagshöhe von 55,5 mm gemessen. Das sind -8,8 mm oder -13,7 % weniger als im Mittel des Zeitraums 1981-2010 und -1,0 mm oder -1,8 % weniger als in der Referenzperiode 1961-1990. Der März 2015 war damit der 45.-nasseste März in Deutschland seit 1901 und der 53.-nasseste seit 1881. Der März ordnet sich somit als recht durchschnittlicher Monat in die Rangfolge ein.
Das Gebietsmittel der Sonnenscheindauer lag bei 139,1 Stunden. Das sind +25,3 Std. oder +22,2 % mehr als im Vergleichszeitraum 1981-2010 und +28,5 Std. oder +25,8 % mehr als im Mittel der Jahre 1961-1990. Damit ordnet sich der Monat als 16.-sonnenscheinreichster seit 1951 im oberen Drittel der Monatsrangfolge ein.
April 2015
Der April 2015 zeigte sich von seiner Sonnenseite. Besonders im Südwesten wurden viele Sonnenstunden beobachtet. Im Nordosten war der Sonnenscheinüberschuss nicht ganz so hoch. Die Tagestemperaturen stiegen schon auf angenehme Werte. In der Nacht kühlte es sich aber auf Grund des wolkenfreien Himmels wieder deutlich ab. Im Mittel war der April etwas wärmer als normal. Niederschlag wurde fast ausschließlich am Monatsanfang und am Monatsende beobachtet. Dabei wurde aber das Niederschlagssoll bei weitem nicht erreicht. Dies führte zu einer erhöhten Waldbrandgefahr und auch zu kleineren Waldbränden. Im Norden und im Großraum des Einzugsgebiets des Mains blieb die Niederschlagssumme im April großflächig unterhalb von 50 % des Monatssolls.
Die Mitteltemperatur für Deutschland betrug 8,4°C. Gegenüber dem langjährigen Mittelwert des neuen Vergleichszeitraums 1981-2010 war der Monat damit um +0,1 K zu warm, im Vergleich zur internationalen klimatologischen Referenzperiode 1961-1990 war er +1,0 K zu warm. Damit ordnet sich der April 2015 als 37.-wärmster seit 1901 und als 42.-wärmster seit 1881 genau in den Übergangsbereich zwischen wärmeren und normalen Jahren der jeweiligen Monatsrangfolgen ein.
Im Gebietsmittel wurde für Deutschland eine monatliche Niederschlagshöhe von 41,2 mm gemessen. Das sind 9,5 mm oder -18,7 % weniger als im Mittel des Zeitraums 1981-2010 und -17,1 mm oder -29,3 % weniger als in der Referenzperiode 1961-1990. Der April 2015 war damit der 38.-trockenste April in Deutschland seit 1901 und der 45.-trockenste seit 1881. Der April ordnet sich in den Übergangsbereich zwischen normalen und zu trockenen Monaten in die Rangfolge ein.
Das Gebietsmittel der Sonnenscheindauer lag bei 224,6 Stunden. Das sind +57,0 Std. oder +34,0 % mehr als im Vergleichszeitraum 1981-2010 und +72,3 Std. oder +47,5 % mehr als im Mittel der Jahre 1961-1990. Damit ordnet sich der Monat als 4.-sonnenscheinreichster seit 1951 in oberen Bereich der Monatsrangfolge ein.
Mai 2015
Der Mai 2015 zeigte sich je nach Parameter und Region recht unterschiedlich. Nördlich der Linie Düsseldorf Görlitz war es in Bezug auf die internationale klimatologische Referenzperiode 1961-1990 kälter als normal, südlich davon wurden höhere Temperaturen als normal beobachtet. Beim Niederschlag ist eine Dreiteilung zu erkennen. Während in der Mitte Deutschlands nur sehr wenig Niederschlag gemessen wurde (verbreitet unter 20 mm), konnten im Süden von Deutschland durch wiederholte Tiefdruckgebiete im Mittelmeerraum deutlich über 100 mm registriert werden. Auch in der Küstenregion von Nord- und Ostsee wurde das Niederschlagssoll erreicht oder deutlich überschritten. In den Bundesländern Hessen, Thüringen und Sachsen-Anhalt gehört der Mai zu den 10-trockensten Maimonaten seit 1881, in Sachsen wurde sogar der 2.-trockenste Mai beobachtet. In Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen wurde das Sonnenscheinsoll im Mai erreicht bzw. überschritten. In den anderen Bundesländern blieb die Sonnenscheindauer unter dem Mittelwert der internationalen klimatologischen Referenzperiode 1961-1990. Im Südosten Bayerns war die beobachtete Sonnenscheindauer am geringsten.
Die Mitteltemperatur für Deutschland betrug 12,3°C. Gegenüber dem langjährigen Mittelwert des neuen Vergleichszeitraums 1981-2010 war der Monat damit um -0,7 K zu kalt, im Vergleich zur internationalen klimatologischen Referenzperiode 1961-1990 war er +0,2 K zu warm. Damit ordnet sich der Mai 2015 als 50.-kältester seit 1901 und als 64.-kältester seit 1881 als geringfügig zu kühler Monat in die jeweiligen Monatsrangfolgen ein.
Im Gebietsmittel wurde für Deutschland eine monatliche Niederschlagshöhe von 51,7 mm gemessen. Das sind -19,9 mm oder -27,8 % weniger als im Mittel des Zeitraums 1981-2010 und -19,4 mm oder -27,3 % weniger als in der Referenzperiode 1961-1990. Der Mai 2015 war damit der 32.-trockenste Mai in Deutschland seit 1901 und der 38.-trockenste seit 1881. Der Mai ordnet sich zu den trockneren Monaten in die Rangfolge ein.
Das Gebietsmittel der Sonnenscheindauer lag bei 187,0 Stunden. Das sind -18,4 Std. oder -9,0 % weniger als im Vergleichszeitraum 1981-2010 und -8,7 Std. oder -4,4 % weniger als im Mittel der Jahre 1961-1990. Damit ordnet sich der Mai als 21.-sonnenscheinärmster Monat seit 1951 in den Bereich zwischen normalen und zu trüben Monaten in die Rangfolge ein.
Juni 2015
Der Juni 2015 ist im Flächenmittel für Deutschland zwar etwas zu warm ausgefallen, aber im nördlichen Teil Deutschlands wurden gegenüber beiden Referenzperioden etwas geringere Temperaturen als im vieljährigen Mittel beobachtet. Einer meist zu warmen ersten Monatshälfte folgte ab Mitte des Monats eine kühle Phase. Zum Monatsende zeigte sich die Witterung sommerlich warm. Fast deutschlandweit blieb die Summe der Monatsniederschläge unter dem vieljährigen Mittel. In vielen Regionen im Nordosten Deutschlands erreichte die Monatssumme nicht einmal die Hälfte der zu erwartenden Niederschläge. Der Juni ist der dritte Monat in Folge, der regional deutlich zu trocken ausgefallen ist mit Folgen für die Bodenfeuchte und die Wasserstände in den Flüssen. Im Westen lag die Sonnenscheindauer etwas über dem vieljährigen Mittel, im Osten etwas darunter.
Die Mitteltemperatur für Deutschland betrug 15,8°C. Gegenüber dem langjährigen Mittelwert des neuen Vergleichszeitraums 1981-2010 war der Monat damit um +0,1 K zu warm, im Vergleich zur internationalen klimatologischen Referenzperiode 1961-1990 war er +0,4 K zu warm. Damit ordnet sich der Juni 2015 als 49.-wärmster seit 1901 und als 55.-wärmster seit 1881 als geringfügig zu warmer Monat in die jeweiligen Monatsrangfolgen ein.
Im Gebietsmittel wurde für Deutschland eine monatliche Niederschlagshöhe von 57,5 mm gemessen. Das sind -20,2 mm oder -26,0 % weniger als im Mittel des Zeitraums 1981-2010 und -27,1 mm oder -32,0 % weniger als in der Referenzperiode 1961-1990. Der Juni 2015 war damit der 20.-trockenste Juni in Deutschland seit 1901 und der 24.-trockenste seit 1881. Der Juni ordnet sich zu den sehr trockenen Monaten in die Rangfolge ein.
Das Gebietsmittel der Sonnenscheindauer lag bei 205,4 Stunden. Das sind +3,7 Std. oder +1,8 % mehr als im Vergleichszeitraum 1981-2010 und +7,2 Std. oder +3,6 % mehr als im Mittel der Jahre 1961-1990. Damit ordnet sich der Juni als 29.-sonnenscheinreichster Monat seit 1951 in den Bereich der etwas sonnenscheinreichen Monate ein.
Juli 2015
Der Juli 2015 ist im Flächenmittel für Deutschland deutlich zu warm ausgefallen. Dabei ist für die Temperaturanomalie ein Nord-Süd-Gradient zu erkennen. Während im Norden die Temperaturanomalien je nach verwendeter Referenzperiode leicht unterhalb (1981-2010) bzw. oberhalb (1961-1990) der vieljährigen Mittel lagen, war es im Süden mehr als +3 K (1981-2010) bzw. +4 K (1961-1990) zu warm. Der Juli begann mit einer extremen Hitzewelle, die ihren Höhepunkt am 4. und 5. Juli erreichte. Am 5. Juli wurde an der DWD-Station in Kitzingen ein neuer Temperaturrekord mit 40,3°C gemessen. Nach einer kurzen Abkühlung folgte ab der Monatsmitte die zweite Hitzewelle. Der Monatsausklang gestaltete sich eher kühl. Der Juli 2015 ist der sechste Monat in Folge, der zu trocken ausfällt. Während im Norden das Monatssoll des Niederschlags meist erreicht oder sogar deutlich übertroffen wurde, fiel zwischen Main und Alpenraum nur die Hälfte des normalen Niederschlags. Besonders im Raum Saarland, Rheinland-Pfalz, Südhessen, nördliches Baden-Württemberg und Unterfranken ergibt sich über die letzten Monate ein extremes Niederschlagsdefizit. In den letzten 6 Monaten sind in dieser Region gebietsweise weniger als 50 % des normalen Niederschlags gefallen. Nur im Norden wurde das Sonnenscheinsoll nicht erreicht. Besonders viele Sonnenscheinstunden wurden in Baden-Württemberg und Bayern beobachtet.
Die Mitteltemperatur für Deutschland betrug 19,4°C. Gegenüber dem langjährigen Mittelwert des neuen Vergleichszeitraums 1981-2010 war der Monat damit um +1,4 K zu warm, im Vergleich zur internationalen klimatologischen Referenzperiode 1961-1990 war er +2,5 K zu warm. Damit ordnet sich der Juli 2015 als 7.-wärmster Julimonat seit 1901 und seit 1881 als deutlich zu warmer Monat in die jeweiligen Monatsrangfolgen ein.
Im Gebietsmittel wurde für Deutschland eine monatliche Niederschlagshöhe von 72,2 mm gemessen. Das sind -12,3 mm oder -14,4 % weniger als im Mittel des Zeitraums 1981-2010 und -5,4 mm oder -7,0 % weniger als in der Referenzperiode 1961-1990. Der Juli 2015 war damit der 36.-trockenste Juli in Deutschland seit 1901 und der 39.-trockenste seit 1881. Der Juli ordnet sich zu den trockenen Monaten in die Rangfolge ein.
Das Gebietsmittel der Sonnenscheindauer lag bei 245,1 Stunden. Das sind +25,3 Std. oder +11,5 % mehr als im Vergleichszeitraum 1981-2010 und +36,3 Std. oder +17,4 % mehr als im Mittel der Jahre 1961-1990. Damit ordnet sich der Juli als 18.-sonnenscheinreichster Monat seit 1951 in den Bereich der sonnenscheinreichen Monate ein.
August 2015
Der August 2015 ist, wie schon der Juli im Flächenmittel für Deutschland deutlich zu warm ausgefallen. Die Abweichung der Temperatur von den vieljährigen Mittelwerten (1961-90) betrug in den östlichen und südlichen Teilen Deutschlands flächenhaft über 3 K, teilweise bis zu über 5 K, während es im Westen und in den Küstenregionen Abweichungen von unter 2 K bis 3 K vorherrschte. Nachdem es im Juli 2015 einen neuen Hitzerekord mit 40,3°C in Kitzingen gab, wurde am 7 August während der dritten Hitzewelle in diesem Sommer an derselben Station dieser Rekordwert erneut erreicht. Während in Süddeutschland und dem äußersten Osten des Landes sehr wenige Niederschläge fielen, wurden im Westen und den mittleren Teilen Deutschlands die vieljährigen Mittelwerte zum Teil stark überschritten. Der Mittelwert der Niederschläge für ganz Deutschland nimmt damit im August 2015 einen mittleren Platz im langjährigen Vergleich ein. Außer im im Bereich der Nordsee wurden in ganz Deutschland die langjährigen mittleren Sonnenscheinstunden übertroffen.
Die Mitteltemperatur für Deutschland betrug 19,9°C. Gegenüber dem langjährigen Mittelwert des neuen Vergleichszeitraums 1981-2010 war der Monat damit um +2,4 K zu warm, im Vergleich zur internationalen klimatologischen Referenzperiode 1961-1990 war er +3,4 K zu warm. Damit ordnet sich der August 2015 als 2.-wärmster Augustmonat seit 1901 und seit 1881 als deutlich zu warmer Monat in die jeweiligen Monatsrangfolgen ein.
Im Gebietsmittel wurde für Deutschland eine monatliche Niederschlagshöhe von 74,8 mm gemessen. Das sind -2,8 mm oder -3,6 % weniger als im Mittel des Zeitraums 1981-2010 und -2,4 mm oder -3,1 % weniger als in der Referenzperiode 1961-1990. Der August 2015 war damit der 67.-trockenste August in Deutschland seit 1901 und der 77.-trockenste seit 1881. Der August ordnet sich zu den mittleren Monaten in die Rangfolge ein.
Das Gebietsmittel der Sonnenscheindauer lag bei 246,3 Stunden. Das sind +40,1 Std. oder +19,4 % mehr als im Vergleichszeitraum 1981-2010 und +46,8 Std. oder +23,5 % mehr als im Mittel der Jahre 1961-1990. Damit ordnet sich der August als 6.-sonnenscheinreichster Monat seit 1951 in den Bereich der sonnenscheinreichen Monate ein.
September 2015
Der September 2015 ist seit August letzten Jahres der erste Monat, der sowohl bezüglich der internationalen klimatologischen Referenzperiode 1961-1990 als auch zum neuen Vergleichszeitraum 1981-2010 kälter ausfiel als zu den jeweiligen Vergleichsperioden. Nach einem kühlen Monatsstart kletterten die Temperaturen zu Beginn der zweiten Monatsdekade über die vieljährigen Mittelwerte. Diese Episode hielt deutschlandweit etwa eine Woche an. Danach schwankten die Tagesmitteltemperaturen um das vieljährige Mittel. Nur an der Nord- und Ostseeküste und in kleinen Gebieten im Osten und Südosten war es im Monatsmittel wärmer als normal. Im Westen und Südwesten zeigten sich die größten negativen Abweichungen. Der September ist der achte Monat in Folge, der zu trocken ausfällt. In Teilen von Rheinland-Pfalz wurden die höchsten Niederschlagsanomalien beobachtet. In weiten Teilen Bayerns wurden weniger als 50 % des normalen Niederschlages gemessen. An der Ostseeküste und an der Oder wurden die meisten Sonnenstunden registriert und im gesamten Nordosten wurde das Sonnenscheinsoll überschritten. Die bayerischen Alpen blieben dagegen deutlich unter dem vieljährigen Mittel.
Die Mitteltemperatur für Deutschland betrug 13,0°C. Gegenüber dem langjährigen Mittelwert des neuen Vergleichszeitraums 1981-2010 war der Monat damit um -0,5 K zu kalt, im Vergleich zur internationalen klimatologischen Referenzperiode 1961-1990 war er -0,3 K zu kalt. Damit ordnet sich der September 2015 als 44.-kältester Septembermonat seit 1901 und als 54.-kältester seit 1881 als etwas zu kühler Monat in die jeweiligen Monatsrangfolgen ein.
Im Gebietsmittel wurde für Deutschland eine monatliche Niederschlagshöhe von 56,3 mm gemessen. Das sind -11,5 mm oder -17,0 % weniger als im Mittel des Zeitraums 1981-2010 und -4,8 mm oder -7,9 % weniger als in der Referenzperiode 1961-1990. Der September 2015 war damit der 53.-trockenste September in Deutschland seit 1901 und der 62.-trockenste seit 1881. Der September ordnet sich zu den etwas trockneren Septembermonaten in die Rangfolge ein.
Das Gebietsmittel der Sonnenscheindauer lag bei 139,9 Stunden. Das sind -8,5 Std. oder -5,7 % weniger als im Vergleichszeitraum 1981-2010 und -9,7 Std. oder -6,5 % weniger als im Mittel der Jahre 1961-1990. Damit ordnet sich der September als 23.-sonnenscheinärmster Monat seit 1951 in den Bereich der trüberen Monate ein.
Oktober 2015
Der Oktober 2015 war ein zu kühler und trockener Herbstmonat. Bei relativ trüben Bedingungen lag der Mittelwert der Lufttemperatur unter dem langjährigen Mittel. Die Niederschlagssumme lag unter den langjährigen Mittelwerten, allerdings mit zum Teil deutlichen regionalen Über- und Unterschreitungen.
Die Mitteltemperatur für Deutschland lag bei 8,4 °C. Gegenüber dem vieljährigen Mittelwert des neuen Vergleichszeitraums 1981-2010 war der Monat damit um -0,8 K zu kalt, während er im Vergleich zur internationalen klimatologischen Referenzperiode 1961-1990 um -0,6 K zu kalt war. Damit ordnet sich der Oktober 2015 als 71.-wärmster seit 1901 und als 79.-wärmster seit 1881 unter die kühlen Oktobermonate ein. In ganz Deutschland gab es keine Regionen, in denen der Oktober 2015 nicht zu kalt war, in Brandenburg und Sachsen zum Beispiel -1,1 K, während die Abweichung in den süddeutschen Ländern mit -0,3 K für Baden-Württemberg und -0,2 K für Bayern die Abweichungen nicht so groß waren.
Im Flächenmittel wurde eine monatliche Niederschlagshöhe von 46,6 mm für Deutschland gemessen. Diese lag mit -16,9 mm oder -26,6 % unter der mittleren Niederschlagssumme für den Zeitraum 1981-2010 und mit -9,2 mm oder -16,5 % weniger Niederschlag über der Referenzperiode 1961-1990. Der Oktober 2015 war damit der 74.-feuchteste Oktober in Deutschland seit 1901 und der 91.-feuchteste seit 1881. Die Niederschlagssumme in diesem Monat liegt damit im unteren Bereich der bisher für Oktober beobachten Niederschlagssummen. In Rheinland-Pfalz (-65,5 % im Vergleich zu 1981-2010), Baden-Württemberg (-62,5 %) und Hessen (-52,4) waren diese trockenen Bedingungen besonders stark ausgeprägt, während Brandenburg mit +50,7 % und Sachsen-Anhalt mit +31,6 % besonders starke positive Abweichungen vom Vergleichszeitraum 1981-2010 aufweisen.
Das Flächenmittel der Sonnenscheindauer lag bei 99,4 Stunden. Das sind -8,5 Std. oder -7,9 % weniger als im Vergleichszeitraum 1981-2010 und -9,1 Std. oder -8,4 % weniger als im Mittel der Jahre 1961-1990. Der Oktober 2015 ordnet sich als 24.-sonnenscheinärmster Oktober seit 1951 in der Monatsrangfolge ein. Damit gehört der Monat zu den eher trüben Monaten. Lediglich in Brandenburg, Berlin und Schleswig-Holstein wurde das Sonnenscheinsoll erreicht oder überschritten.
November 2015
Der November 2015 war ein ausgesprochen milder Monat. Mit einer Durchschnittstemperatur von 7,5 °C war dieser Monat der wärmste November seit Beginn der systematischen Messungen in Deutschland. Großräumige Tiefdruckkomplexe mit Kernen im Raum Island und Hochdruckgebieten in Südwesteuropa transportierten warme Luftmassen aus dem Mittelmeergebiet nach Deutschland. Insbesondere am zweiten Novemberwochenende wurden an vielen Orten Deutschlands neue Temperaturrekorde für den November aufgestellt. Um den 20. November lag die mittlere Temperatur noch bei ca. 10°C. Erst das letzte Monatsdrittel konnte mit durchschnittlichen Novembertemperaturen aufwarten. Dabei gab es in Süddeutschland überdurchschnittlich viele Sonnenstunden und Niederschlagssummen unter dem langjährigen Mittel, während es in vielen Gebieten Norddeutschlands teilweise hohe positive Abweichungen bei den Niederschlägen gab.
Die Mitteltemperatur von Deutschland betrug 7,5°C. Gegenüber dem vieljährigen Mittelwert des neuen Vergleichszeitraums 1981-2010 war der Monat damit um +3,1 K zu warm, im Vergleich zur internationalen klimatologischen Referenzperiode 1961-1990 waren es +3,5 K. Damit ist der November 2015 der wärmste November sowohl seit 1901 und wie auch seit 1881.
Im Gebietsmittel von Deutschland wurde eine monatliche Niederschlagshöhe von 101 mm gemessen. Das sind +34,0 mm oder +50,7 % mehr als im Mittel des Zeitraums 1981-2010 und +34,6 mm oder +52,1 % mehr als in der Referenzperiode 1961-1990. Nur im Alpengebiet und dem bayrischen Voralpengebiet gab es zum Teil starke negative Abweichungen der Niederschlagssummen zu den langjährigen Mittelwerten. Der November 2015 war damit der 11.-feuchteste November in Deutschland seit 1901 und der 12.-feuchteste seit 1881.
Das Gebietsmittel der Sonnenscheindauer lag bei 67,5 Stunden. Das sind +13,9 Std. oder +25,9 % mehr als im Vergleichszeitraum 1981-2010 und +14,7 Std. oder +27,8 % mehr als im Mittel der Jahre 1961-1990. Damit ordnet sich der Monat als 7.-sonnenscheinreichster November seit 1951 im oberen Drittel der Monatsrangfolge ein.
Herbst 2015
Während der September und Oktober 2015 etwas kühler als die vieljährigen Mittelwerte waren, hat der November dieses Jahr einen neuen Temperaturrekord aufgestellt. Deutschlandweit lag der gesamte Herbst 2015 dementsprechend nur etwas über dem vieljährigen Mittel. Dabei lag die deutschlandweite Niederschlagssumme etwas über den üblichen Werten, die Sonnenscheindauer entsprach den langjährigen Strahlungswerten, allerdings mit hoher zeitlicher Variabilität.
Das Gebietsmittel der Temperatur betrug 9,6 °C. Damit liegt die Abweichung zur neuen Bezugsperiode 1981-2010 bei +0,6 K, während der vieljährige Mittelwert des internationalen klimatologischen Referenzzeitraums 1961-1990 um +0,8 K übertroffen wurde. Somit war der Herbst 2015 der 18.-wärmste seit 1881 und der 17.-wärmste seit Beginn des 20. Jahrhunderts.
Im Gebietsmittel von Deutschland wurde für den Herbst 2015 eine Niederschlagshöhe von 203,9 mm gemessen. Das sind +5,6 mm oder +2,8 % mehr als im Mittel des Zeitraums 1981-2010 und +20,6 mm oder +11,2 % mehr als in der Referenzperiode 1961-1990. Während September und Oktober 2015 ein Niederschlagsdefizit aufweisen, war der November deutlich zu feucht. Der Herbst 2015 war damit der 37.-feuchteste Herbst in Deutschland seit 1901 und der 42.-feuchteste seit 1881.
Das Flächenmittel der Sonnenscheindauer lag bei 306,7 Stunden. Das sind 3,1 Std. oder -1 % weniger als im Vergleichszeitraum 1981-2010 und -4,2 Std. oder -1,4 % weniger als im Mittel der Jahre 1961-1990. Im September und Oktober 2015 waren relativ trübe Monate, während der November ein sehr sonnenscheinreicher Monat war. Somit liegt der Herbst 2015 auf dem 33. Platz und damit im Mittelfeld der Rangfolge der Sonnenscheindauer seit 1951.
Winter 2014/2015
Bis zur Hälfte des meteorologischen Winters 2014/2015 war von Winter nicht viel zu merken. Einem deutlich zu warmen Dezember folgte eine sehr milde erste Januarhälfte. Erinnerungen an den letzten Winter mit einem Totalausfall im Flachland wurden wach. Regen, Wind und wenig Sonnenschein prägte diese Periode. Nur ein kurzer Wintereinbruch zwischen Weihnachten und Neujahr brachte Schnee auch im Flachland. Dann besann sich der Winter, die Temperaturen gingen zurück und bewegten sich um die langjährigen Mittelwerte. In den Mittelgebirgen und den Alpen gab es reichlich Schnee, der teilweise auch im Flachland einige Tage liegen blieb. Mitte Februar lag Deutschland unter Hochdruckeinfluss, was zu Hochnebel im Flachland und Sonnenschein in den Bergen führte. Im Nordosten Deutschlands und Teilen Bayerns wurden die höchsten Temperaturanomalien beobachtet. Hohe Niederschlagsanomalien wurden besonders im Norden Deutschlands registriert. Vor allem in der ersten Winterhälfte wurde viel Niederschlag beobachtet. Für Schleswig-Holstein ergibt sich der 3.-nasseste Winter seit 1881.
Das Gebietsmittel der Temperatur betrug 1,9°C. Damit liegt die Abweichung zur neuen Bezugsperiode 1981-2010 bei +1,0 K, während der vieljährige Mittelwert des internationalen klimatologischen Referenzzeitraums 1961-1990 mit +1,6 K übertroffen wurde. Somit war der Winter 2014/2015 der 21.-wärmste seit Beginn des 20. Jahrhunderts und der 23.-wärmste seit 1881 und ordnet sich damit in die Mitte der wärmeren Winter ein.
Die Niederschlagsbilanz fällt mit insgesamt 183,2 mm recht durchschnittlich aus. Die Abweichung zum Mittelwert der Bezugsperiode 1981-2010 liegt damit bei -9,6 mm oder -5,0 %. Im Verhältnis zum internationalen Referenzzeitraum 1961-1990 ergibt sich ein Überschuss von +2,5 mm bzw. +1,4 %. Der Winter 2014/2015 war somit der 47.-nasseste seit Beginn des 20. Jahrhunderts und der 50.-nasseste seit 1881.
Die Sonnenscheindauer erreichte nicht die vieljährigen Mittelwerte. Mit insgesamt 145,6 Stunden war der Winter 2014/2015 im Vergleich zur Bezugsperiode 1981-2010 um -20,9 Stunden oder -12,6 % zu trüb. Gegenüber dem Referenzzeitraum 1961-1990 ergibt sich ein Defizit von -8,9 Stunden bzw. -5,8 %. Damit wurde der Winter 2014/2015 der 21.-sonnenscheinärmste Winter seit 1951. (Inhalt und Dokumationen)
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